Religion (von lateinisch: relegere = bedenken) ist ein Oberbegriff für verschiedene Weltanschauungen, welche auf einen Glauben an etwas Übernatürlichen bzw. Überirdischen basieren. Dieser Glaube ist eng verknüpft mit Symbolen (z.B. Christenkreuz) , Schriften (z.B. Bibel) oder einer Verkörperung des Überirdischen (z.B. Gott).
Steckbrief
Name: | Religion |
Bedeutung: | Glaube an etwa Übergeordnetes |
Merkmale: | Religionen stützen sich auf: -Schriften, auf denen sich der Glaube stützt -Gebete mit denen Kontakt zu Überirdischen hergestellt werden kann -Räumlichkeiten (z.B. Kirche), in denen dem Überirdischen begegnet werden kann -Symbole und Bilder -Regeln und Gebote -Reliquien -Feste und Gedenktage -Sitten und Bräuche |
Richtungen: | Theistische Religionen (mit Göttern oder einem Gott) und atheistische Religionen (mit Weltanschauung, Narrativen und Glaubenssätzen anstelle eines Gottes) |
Größten Religionen: | Christentum: etwa 2,3 Mrd. Anhänger Islam: circa 1,6 Mrd. Anhänger Judentum: circa 15 Millionen Anhänger Hinduismus: circa 960 Tausend Anhänger Buddhismus: circa 460 Tausend Anhänger siehe auch Hauptartikel: Weltreligionen |
Unterteilung: | Polytheismus: Religion mit vielen Göttern Monotheismus: Religion mit einem Gott Naturreligionen: Religionen ohne Schrift |
Was ist Religion
Das Wort „Religion“ stammt aus dem Lateinischen. Es kommt von „relegere“, was „bedenken“ bedeutet, und „religio“, übersetzt: „Sorgfalt“. „Religion“ ist eine Weltanschauung, die den Glauben an eine überirdische, in vielen Fällen göttliche, Macht voraussetzt. Diese Mächte sind wissenschaftlich nicht beweisbar. Ein religiöser Mensch begründet seinen Glauben daher auf eigene Erfahrungen und die Worte von Propheten.
Eine Religion kann enorme Macht haben. Sie beeinflusst die Erziehung von Kindern, moralische Werte und die Gefühle ihrer Anhänger. In vielen Teilen der Erde greift sie auch in die Politik ein.
Verlangt jede Religion einen Gott
Nein, eine Religion muss nicht zwingend einen Gott haben. Atheistische Religionen kommen ohne Gott aus, stützen sich aber auf Narrative. Dies sind Erzählungen, welche so miteinander verflechtet sind, dass diese sich gegenseitig stützen.
Der Glaube an unser Wirtschaftssystem kann streng genommen als Religion bezeichnet werden. Wir glauben daran, dass der 10-Euro-Schein einen bestimmten Wert hat und wir damit eine bestimmte Warenmenge einkaufen können. Doch tatsächlich ist es nur Papier. Wenn die Europäer sich heute entscheiden, nicht mehr an die Kaufkraft dieses Papiers zu glauben – stürzt das ganze System ein.
Ähnliche Glaubenssysteme sind der Sozialismus, der Kommunismus, der Liberalismus, der Kapitalismus, die Wirtschaftsethik, der Moralismus oder der Humanismus. Das humanistische Narrativ stellt den Menschen an die Seite des Gottes. Zuvor, im Mittelalter, war der Mensch noch ein Geschöpf Gottes und stand unter ihm. Mit dem Humanismus als neues Glaubenssystem rückte der Mensch eine Stufe höher und gesellt sich direkt neben Gott. Fortan war es dem Menschen möglich, über die Erde zu herrschen und sich diese zum Untertan zu machen.
Der Mensch wurde zum wichtigsten Geschöpf auf der Erde und gottesgleich. Somit brachte der Humanismus tolle Konzepte, wie Menschenwürde und Menschenrechte hervor, legitimierte aber auch Massentierhaltung und menschengemachten Klimawandel.
In der Ökonomie (Wirtschaft) dominiert das Menschenbild des Homo oeconomicus, wonach der Mensch als nutzenmaximierendes Geschöpf betrachtet wird. Sämtliche Wirtschaftsgesetze richten sich danach aus. So werden Preise und Produkte für Menschen entworfen, welche ihre Nutzen maximieren wollen. Auch die Wirtschaftspolitik eines Landes richtet sich danach aus. Alle muss mehr werden und schneller gehen.
Das bedeutet aber auch: Der Klimawandel kann nicht aufgehalten werden, weil dies nicht mit der Nutzenmaximierung vereinbart werden kann usw.
Letztlich erzählte sich der Urmensch schon Geschichten (Narrative) über sich und seine Welt. Bei allen Dingen, welche man weder sehen noch anfassen kann – stecken Glaubenssysteme dahinter (der Staat, das Rechtssystem oder Nutzenmaximierung). Solange eine große Anzahl von Menschen an diese Narrative glaubt (Papier- welches Wert hat oder Nutzenmaximierung steht über allem), existieren atheistische Religionen.
Woran erkennt man theistische Religionen
Heilige Schriften
In der Regel verfügt eine Religion über Aufzeichnungen in Form einer Heiligen Schrift. Das Christentum hat die Bibel, das Judentum die Tora. Im Islam ist es der Koran, die Inhalte des Buddhismus werden im Pali-Kanon erklärt. Die heiligen Schriften des Hinduismus heißen Veden.
In diesen Schriften wird beschrieben, wie sich Anhänger der Religion verhalten sollen. Oft erzählen sie Geschichten von wichtigen Persönlichkeiten und enthalten Lieder oder Lobgesänge auf den Gott oder die Gottheiten.
Je nach Religion sind diese Schriften als unumstößlich, anpassbar oder frei interpretierbar zu verstehen. Das bedeutet, dass die Heilige Schrift auch einen entscheidenden Einfluss auf die Wandelbarkeit der Religion nimmt.
Gebete
Allen Religionen ist gemein, dass Gebete einen wichtigen Platz einnehmen. Zumindest zu besonderen Anlässen wird gemeinsam oder allein gebetet. Dafür gibt es oft besondere Gebete, die nur zu dem zu ihnen gehörenden Anlässen benutzt werden.
Bei einem Gebet spricht der religiöse Mensch zu seinem Gott. Er dankt ihm oder bittet ihn um etwas. Das Gebet wird dabei entweder laut gesprochen oder findet in aller Stille statt.
Räumlichkeiten
Typisch für eine Religion sind religiöse Räumlichkeiten, in denen ein entscheidender Teil des religiösen Lebens stattfindet. Die religiösen Stätten der fünf Weltreligionen sind: Kirche (Christentum), Moschee (Islam), Synagoge (Judentum) und Mandira, Mandir oder Kovil (Hinduismus).
Im Buddhismus spricht man der Einfachheit halber von einem buddhistischen Tempel. Eigentlich haben die Räumlichkeiten der Buddhisten aber alle einzelne Namen, da der Tempel aus vielen Häusern besteht. Zusätzlich werden sie in verschiedenen Sprachen auch unterschiedlich genannt. Der Vihara ist beispielsweise die Versammlungshalle der Mönche. In der Goldenen Halle befindet sich das Hauptheiligtum.
Die Räumlichkeiten werden für Versammlungen genutzt, um gemeinsam Feste zu feiern und zu beten. Darüber hinaus soll man sich dort der Religion und dem Gott/den Göttern nahe fühlen. Sie können sehr schlicht oder auch prunkvoll geschmückt sein.
Darstellungen und Symbole
Alle Religionen arbeiten mit Bildern und Symbolen. Ein typisches Symbol im Christentum ist das Kreuz. Im Islam ist es der Halbmond. Juden zeigen ihre Zugehörigkeit über den sechszackigen Davidstern. Im Buddhismus zeigen Statuen oder Bilder Buddha, „den Erwachten“, einen Mönch, auf den die Religion aufbaut. Im Hinduismus findet man für alle Gottheiten Bildnisse und Statuen.
Die Darstellungen sollen die Anhänger der Religion in ihrem Glauben bestärken. Indem es etwas Sichtbares gibt, fühlen sie sich ihrer Religion näher. Auch die Symbole erschaffen ein Gefühl von Gemeinsamkeit.
Außerdem gibt es vereinzelt auch Darstellungsverbote. Im Islam ist es beispielsweise streng verboten, Gott in irgendeiner Form dazustellen. Auch von einem Verbot, den Propheten Mohammed abzubilden, wird oft gesprochen. Tatsächlich findet sich dafür aber keine eindeutige Quelle.
Sicher ist, dass in Moscheen keine Bilder hängen dürfen. Daran halten sich bis heute die meisten Moscheen.
Regeln und Gebote
Alle Religionen bauen auf gewissen Regeln oder Geboten auf. Diese sollen für alle Anhänger der Religion gelten und werden in der Heiligen Schrift oder unabhängig davon festgehalten.
Die Gebote umfassen Regeln für das alltägliche Leben und Vorschriften, die sich speziell auf das religiöse Leben beziehen. Dazu gehören etwa Speisevorschriften, Kleidungsvorschriften und Glaubensbekenntnisse.
Reliquien
Reliquien sind menschliche Überreste von heiligen Personen oder auch Gegenstände, die in enger Verbindung mit diesen Personen standen. Das können Kleidungsstücke, Haare oder Knochen sein.
Diese Reliquien sind in einigen Religionen sehr wichtig. Im Christentum und in Teilen des Islams spielen sie eine große Rolle. In anderen Religionen sind sie eher unbekannt.
Wird eine Reliquie verehrt, bekommt sie normalerweise einen Reliquienschrein, in dem sie sicher verwahrt wird. Solche Reliquien können Pilgerstätten werden, zu denen Anhänger der Religion aus der ganzen Welt anreisen.
Feste
Feste sind für Religionen sehr wichtig. Sie finden an einem festen Datum statt oder ihr Termin verschiebt sich jährlich etwas. Das hängt in einigen Fällen mit unterschiedlichen Zeitrechnungen zusammen.
Feste bringen die Anhänger einer Religion zusammen. Sie feiern dabei ihren Glauben und beschäftigen sich tiefer damit.
Die wichtigsten Feste der fünf Weltreligionen sind: Weihnachten und Ostern (Christentum), das Opferfest (Islam), Jom Kippur (Judentum), Vesakh (Buddhismus) sowie Diwali und Dussehra (Hinduismus).
Was ist der Unterschied zwischen Kirche und Religion
Die Kirche ist eine Organisation der Religion. Sie achtet darauf, dass religiöse Regeln eingehalten werden und der Glaube verbreitet wird. Somit ist die christliche Kirche eine Organisation mit dem Papst an der Spitze. Darunter finden sich andere Kirchenoberhäupter, wie Kardinäle und Bischöfe.
Eine Religion kann viele solcher Organisationen haben. Diese können sich leicht oder auch sehr deutlich voneinander unterscheiden. Das bedeutet, dass jede Kirche die zu ihr gehörende Religion etwas verändern kann.
Gleichzeitig bezeichnet der Begriff auch alle Christen der Welt. Trotzdem ist er nicht synonym zu „Christentum“ zu verstehen. Christen verstehen ihren Glauben durch die unterschiedlichen Konfessionen auf verschiedene Weisen.
Was ist der Unterschied zwischen Religion und Glaube
Der Unterschied zwischen Religion und Glaube ergibt sich aus der Bedeutung der Wörter. „Religion“ kommt von dem lateinischen Wort „religio“, was sich unter anderem mit „Gottesfurcht“ übersetzen lässt. „Glaube“ stammt aus dem Indogermanischen und lässt sich mit „begehren“ übersetzen.
Religion kommt so gesehen nicht ohne einen Gott aus. Der Glaube setzt diesen aber nicht voraus. Man kann auch an Prinzipien und Werte glauben, ohne dass eine übergeordnete Macht in Form eines Gottes dahintersteht. Bei der Religion geht es hingegen um die Verehrung von etwas Heiligem.
Was ist der Unterschied zwischen Religion und Sekte
Der Begriff „Sekte“ enthält eigentlich keine Wertung. Ursprünglich bezeichnete er Gruppierungen einer Religion, die sich durch unterschiedliche Ansichten und Lehren von ihrer Ursprungsreligion abgespalten haben. Mittlerweile ist der Begriff eindeutig negativ behaftet. Man verbindet mit einer Sekte eine fanatische Gruppe, die sich auch an geltende Gesetze nicht hält.
Eigentlich ist eine Religion aber nur der Ursprung der Sekte.
Was ist der Unterschied zwischen Religion und Konfession
Das Wort „Religion“ bezeichnet die Gesamtheit der zu ihr gehörenden Konfessionen. Eine Konfession ist eine Untergruppe zu einer bestimmten Religion.
Beispielsweise ist das Christentum eine Religion mit verschiedenen Konfessionen. Zu ihr gehören unter anderem Evangelen, Katholiken, Anglikaner und Mormonen. Im Islam gibt es zwei große Konfessionen: die Sunniten und die Schiiten. Die drei wichtigsten Konfessionen des Judentums sind das liberale Judentum, das konservative Judentum und der Rekonstruktionismus.
Im Hinduismus unterscheiden sich die Konfessionen nach der Hauptgottheit. Entsprechend nennt man die drei Hauptkonfessionen Vishnuismus, Shivaismus und Shaktismus. Der Buddhismus kennt ebenfalls drei Hauptkonfessionen: Hinayana, Mahayana und Vajrayana.
Was ist der Unterschied zwischen Religion und Ethik
Jede Religion besitzt eigene Ethikvorstellungen. Die Ethik selbst enthält entsprechend all diese Vorstellungen.
Der große Unterschied liegt in dabei in der Art und Weise, wie die Ethik gelehrt wird. Die Religion liefert zur Ethikvorstellung direkt die Antwort mit, warum diese Vorstellung verfolgt werden sollte. Häufig wird sie mit Gott oder einem Propheten in Verbindung gebracht. Auf die Frage, warum etwas ethisch oder unethisch ist, lautet die Antwort der Religion: Weil die Religion es vorschreibt.
Betrachtet man ethische Fragen ohne Religion, bleibt die Antwort offen. Ist man auf der Suche nach einer Antwort, muss man diese selbst finden.
Was ist der Unterschied zwischen Religion und Weltanschauung
Weltanschauung ist ein Überbegriff, der die Religion miteinschließt. Während sich die Religion hauptsächlich mit dem Jenseits beschäftigt oder darauf hinarbeitet, betrachtet die Weltanschauung alle Aspekte.
Heute wird der Begriff „Weltanschauung“ oft als losgelöst von der Religion verstanden. Damit sind häufig eher wissenschaftliche, gesellschaftliche oder politische Themen gemeint, die einen Menschen prägen.
Was ist der Unterschied zwischen Religion und Kultur
Das Wort „Kultur“ umfasst alles, was eine Gesellschaft ausmacht. Dazu gehören Speisen, Kleidung, Sprache, Feste und Moralvorstellungen. Diese Bereiche können auch in der Religion enthalten sein, müssen es aber nicht. Zusätzlich ist die Religion auch ein Teil der Kultur.
Betrachtet man traditionelle Kleidung in Europa, fallen deutliche Unterschiede in jedem Land auf. Selbst innerhalb eines Landes kleidet man sich im Süden oftmals völlig anders als im Norden. Insgesamt ist Europa allerdings christlich geprägt.
Die Kultur geht also über die Religion hinaus.
Was ist der Unterschied zwischen Religion und Religiosität
Religiosität ist eine individuelle Einstellung. Jeder Anhänger einer Religion erlebt seinen Glauben anders. Mittlerweile spielt im Christentum die Kirche vielerorts kaum noch eine Rolle. Die Christen erleben ihren Glauben unabhängig davon. Entsprechend verändert sich auch ihre Religiosität.
Was ist der Unterschied zwischen Religion und Theologie
Die Theologie ist die Lehre von Gott. Sie beschäftigt sich mit dem Glauben und analysiert ihn. Außerdem setzt sich ein Theologe mit wissenschaftlichen Ansätzen auseinander, um diese mit der Religion zu verbinden. Die Erklärung, auf die er dabei kommt, muss direkt mit Gott vereinbar sein.
Welche Formen von Religion gibt es
Monotheismus
Eine monotheistische Religion erkennt nur einen Gott an. Die Verehrung anderer Götter ist verboten und wird mitunter schwer bestraft. Drei der fünf Weltreligionen sind monotheistisch: Judentum, Christentum und Islam.
Polytheismus
Der Polytheismus ist das Gegenteil zum Monotheismus. Er erkennt viele Götter an. Außerdem existieren bei dieser Form oftmals auch weitere übernatürliche Wesen wie Naturgeister und Halbgötter. Der Hinduismus ist die einzige polytheistische Religion der fünf Weltreligionen. Er kennt etwa 330 Millionen Götter.
Im Polytheismus fällt es den Anhängern oftmals leichter, fremde Götter anzuerkennen. Typisch ist außerdem, dass einzelne Gottheiten miteinander verschmelzen oder zeitweilig in Vergessenheit geraten.
Atheismus
Der Atheismus ist eigentlich keine Religion. Er lehnt den Glauben an einen Gott oder mehrere Götter ab. Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „ohne Gott“.
Atheisten leben nicht religiös, können aber teilweise am religiösen Leben teilhaben. Das hängt mit der Kultur zusammen, in der sie leben. So glauben beispielsweise sehr viele christlich getaufte Menschen nicht an Gott, feiern aber trotzdem christliche Feiertage. Das gehört für sie eher zur Tradition und Kultur als zu einer Religion.
Agnostizismus
Agnostiker sind überzeugt davon, dass eine Existenz oder Nichtexistenz eines oder mehrerer Götter nicht erklärbar ist. Sie glauben nicht an einen Gott, verneinen aber auch nicht, dass es höhere Mächte geben könnte.
Der Agnostizismus ist ebenfalls keine Religion, sondern eher eine Weltanschauung.
Theismus
Der Theismus bezeichnet zunächst nur den Glauben an einen oder mehrere Götter. Je nach Auslegung sind Anhänger dabei davon überzeugt, dass der Gott zwar existiert und Regeln für die Menschen aufstellt. Darüber hinaus greift er aber nicht ins Weltgeschehen ein. So hielten es beispielsweise die alten Römer. Sie glaubten zwar an mehrere Götter, diese hielten sich aber aus den weltlichen Belangen raus.
Außerdem verneint der Theismus nicht die Existenz mehrerer Götter, auch wenn man nur an einen glaubt. Während Monotheisten davon überzeugt sind, dass neben ihrem Gott kein anderer existiert, glauben Theisten, dass es weitere gibt. Diese werden jedoch von Theisten, die nur an einen Gott glauben, nicht verehrt.
Deismus
Das Wort „Deismus“ leitet sich von dem lateinischen Wort „deus“ ab, was „Gott“ bedeutet. Deismus ist daher die Gotteslehre. Deisten glauben daran, dass ein Gott der Ursprung von allem, was existiert, ist. Sie halten direktes Eingreifen in das Leben durch diesen Gott aber für unmöglich. Laut ihnen hätte der Gott keinen Grund dafür.
Vom Theismus unterscheidet der Deismus, dass letzterer das Ende im Eingreifen durch einen Gott direkt nach der Schöpfung terminiert. Im Theismus gab der Gott zusätzlich noch Regeln und Gebote mit und stellte dann sein Eingreifen in die Welt ein.
Der Deismus stammt aus der Aufklärung. Von England schwappte er im 17. Jahrhundert nach Deutschland über, verbreitete sich hier aber nie so stark wie in seinem Herkunftsland.
Naturreligion
Der Begriff „Naturreligion“ fasst alle Religionen von Kulturen zusammen, die keine eigene Schrift besitzen. Sie werden auch als ethnische Religionen bezeichnet.
Die Überlieferung der Regeln, Rituale und anderen Lehren der Religion erfolgen mündlich. Naturreligionen haben außerdem nur wenige Anhänger und verbreiten sich nicht in der ganzen Welt.
Naturreligionen sollen die Gesellschaft näher zusammenbringen. Sie erklären Wetter und Umwelt und enthalten oft Geister oder andere übernatürliche Wesen.
Die Konzentration der Inhalte der Naturreligion liegt auf der Gegenwart. Sie sind eng mit der Natur verbunden und beschäftigen sich kaum mit einem möglichen Jenseits. Die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod existiert in manchen Naturreligionen zwar, nimmt aber keinen großen Teil ein.
Stattdessen spielt die Gemeinschaft die größte Rolle. Die Religion soll diese zusammenhalten und sie positiv beeinflussen. Das tut sie durch mythische Geschichten, die ihre Moralvorstellungen verbreiten.
Typisch für Naturreligionen ist außerdem, dass sie keinen universellen Geltungsanspruch haben. Sie lehnen andere Religionen nicht ab, sondern bereichern sich eher an ihnen. Dadurch entwickelten sich diverse Ausprägungen, die sich alle in Teilen voneinander unterscheiden.
Welche Rolle spielen Symbole in der Religion
Jede Religion hat eigene Symbole. Diese sollen die Kerngedanken der jeweiligen Religion ausdrücken und sind daher von großer Wichtigkeit.
Im Grunde ist ein Gott selbst ein Symbol. Er ist etwas Übernatürliches, nicht Greifbares. Durch die Benennung wird seine Existenz für die Anhänger der Religion nachvollziehbar. Ähnlich ist es bei den übrigen Symbolen.
Die typischen Symbole der Weltreligionen werden überall erkannt. Egal welcher Konfession ein Christ angehört, er erkennt andere Christen am Kreuz. Die Symbole tragen daher auch zu einem Zugehörigkeitsgefühl bei.
Welche Rolle spielen Propheten, Märtyrer und andere Personen in der Religion
Propheten
Ein Prophet ist jemand, der die Botschaft Gottes verkündet. Das Wort kommt aus dem Altgriechischen und lässt sich mit „Fürsprecher“ und „Voraussager“ übersetzen. Sie unterscheiden sich von Wahrsagern durch die göttliche Legitimation.
Eine Prophetie kann auf verschiedene Weisen empfangen werden. Schaut man sich die Propheten der Weltreligionen an, sind Visionen, Stimmen und auch die eigene Intuition als Zeichen für eine göttliche Botschaft möglich.
Das Judentum kennt eine Reihe von Propheten, darunter auch sieben Frauen. Im Christentum gibt es vier große und zwölf weitere kleine Propheten. Der Islam unterscheidet zwischen Propheten und Gesandten, wobei jeder Gesandte gleichzeitig auch ein Prophet ist. 25 Propheten werden im Koran benannt.
Hinduismus und Buddhismus kennen keine Propheten, die auf die Definition des Verkünders der göttlichen Botschaft passen würden. In den Religionen, die Propheten kennen, spielen diese jedoch eine sehr große Rolle. Moses und Mohammed waren jeweils die letzten Propheten des Judentums, bzw., des Islams. Sie haben die Entwicklung der Religion quasi abgeschlossen. Auch Jesus wird in der Bibel mehrmals als Prophet bezeichnet.
Märtyrer
Ein Märtyrer ist ein jemand, der einen häufig grausamen Tod erleiden muss, weil er einer bestimmten Religion anhängt. Dem Tod geht dabei oft ein langer Leidensweg voraus. Der Leidensweg wird als Martyrium bezeichnet.
Der Begriff entwickelte sich im Judentum durch die Judenverfolgung unter Kaiser Hadrian von Rom. Außerdem wird Isaak als Märtyrer angesehen, weil er für seinen Glauben seinen eigenen Sohn geopfert hätte. Zwar hält ihn ein Engel im letzten Moment ab, aber er hätte für seinen Glauben schreckliches Leid erduldet.
Im Christentum wird Jesus selbst als Märtyrer angesehen. Der erste wirklich christliche Märtyrer war aber Stephanus, ein Diakon, der um 40 n. Chr. gesteinigt wurde. Mit seinem Tod begann eine große Christenverfolgung in Jerusalem.
Im Islam wird ein Märtyrer Schahīd genannt. Märtyrer erwartet nach muslimischem Glauben eine reiche Belohnung im Jenseits. Um als Märtyrer zu sterben, muss ein Muslim im Krieg oder bei dem Versuch, andere Personen zu retten, sein Leben verlieren. Außerdem gilt der Tod in Folge eines Kampfes immer als Märtyrertod. Letzteres lässt sich weit auffächern. So gelten bei der Geburt versterbende Frauen, Ertrinkungsopfer und Personen, die bei Unfällen sterben, ebenfalls als Märtyrer.
Märtyrer des Islams werden im Jenseits mit 72 Jungfrauen belohnt. Die Zahl kann auch symbolisch als „sehr viele“ verstanden werden.
Märtyrer spielen für ihre Religion eine große Rolle. Sie sterben für ihren Glauben, was andere Anhänger oftmals inspiriert und in ihrem Glauben bestärkt. Ihre Mörder wollen hingegen das Gegenteil erreichen. Der Märtyrer stirbt einen symbolischen, grausamen Tod, um die Anhänger seiner Religion zu warnen. Tatsächlich gelingt das jedoch kaum. Märtyrer werden bis heute teilweise als Heilige verehrt.
Andere wichtige Personen in Religionen
Neben den in den heiligen Schriften erwähnten Personen gibt es weitere Menschen, die für ihre Religion wichtig wurden. Das erreichten sie durch ihre Taten, die sie mit ihrer Religion begründeten. Solche Personen sind beispielsweise Mutter Teresa, Mahatma Gandhi und Karim Aga Khan IV.
Wichtige Personen für eine Religion bekommen oftmals besondere Titel oder werden als Heilige angesehen. Häufig erhalten sie diese Würden noch lange nach ihrem Tod.
Worauf stützen sich Religionen bzw. worauf lassen sich diese begründen
Religionen mit vielen Propheten stützen sich vor allem auf ihre Aussagen. Die Propheten verkünden schließlich das direkte Wort Gottes. Einem gläubigen Menschen bleibt gar nichts anderes übrig, als diesen Worten zu glauben.
Besonders, wenn diese Aussagen schriftlich festgehalten werden, gilt das als wichtige Stütze, die eine Religion legitimiert. Bei einigen Propheten existieren bis heute mehrere überlieferte Schriftstücke unterschiedlicher Autoren. Das kann als nahezu sicherer Beweis dafür gesehen werden, dass die Propheten tatsächlich existiert haben. Außerdem zeigen die Aufzeichnungen, dass die Propheten schon zu ihren Lebzeiten eine große Rolle in ihrer Religion gespielt haben.
Wodurch spalten sich Religionen
Religionen spalten sich aus unterschiedlichen Gründen. Häufig hängt eine Spaltung aber mit mehreren Einflüssen und wichtigen Persönlichkeiten zusammen, die die Religion verschieden ausleben.
Dadurch entstehen mehrere Strömungen, die Anhänger um sich scharen können. Erheben diese Strömungen alle einen universellen Geltungsanspruch, kommt es oft zu kriegerischen Auseinandersetzungen.
Diese enden kaum damit, dass eine Strömung alle anderen vollständig verdrängt. Viel mehr bilden sich dadurch tiefere Gräben, die die Strömungen voneinander trennen.
Auch Katastrophen können zu Spaltungen beitragen. Suchen die Anhänger einer Religion in dieser nach Erklärungen für ihr Leid, stoßen sie dabei möglicherweise auf mehrere Antworten. Entsprechend treibt es sie bei dem Versuch, ihr Leid zu bekämpfen, in verschiedene Richtungen.
Einfacher geht eine Spaltung von statten, wenn eine Religion viele Anhänger hat und diese auf der Erde verteilt leben. Die Religion ist dabei kulturellen Einflüssen ausgesetzt, die sie mit der Zeit verändern können. Sind diese Veränderungen tiefgreifend genug, kann man schon von einer Abspaltung sprechen.
Wie und wann entstand die Religion
Judentum
Das Judentum ist die erste Religion, die nur noch einen Gott verehrte. Ihre Zeitrechnung beginnt im Jahr 3761 v. Chr. Es handelt sich dabei um einen Lunisolarkalender, der das Jahr in zwölf Mond-Monate teilt. Um die übrigen Tage auszugleichen, wird dem Kalender etwa alle drei Jahre ein zusätzlicher, 13. Monat hinzugefügt.
Das jüdische Jahr beginnt mit dem Tischri. Im Judentum ist das der Monat, in dem die Menschen erschaffen wurden.
Als Stammvater gilt Abraham. Er wurde von Gott auserwählt, das Volk Israel zu begründen.
Christentum
Die christliche Zeitrechnung geht auf die angenommene Geburt Jesu Christi zurück. Durchgesetzt hat diese Zeitrechnung wohl der Benediktiner Beda Venerabilis im 7. Jahrhundert. Er errechnete das Geburtsjahr Jesu. Heute gehen wir davon aus, dass sein angenommenes Jahr 0 vier bis sieben Jahre zu spät ansetzt.
Das Christentum beruht hauptsächlich auf den Lehren Jesu Christi. Entsprechend entwickelte es sich in den Jahren nach dessen Tod, bzw., in Maßen bereits zu seinen Lebzeiten.
Islam
Der Islam entwickelte sich aus den Lehren und Offenbarungen des Propheten Mohammed im 7. Jahrhundert. Entsprechend setzt die islamische Zeitrechnung später als die christliche ein. Sie beginnt mit der Hidschra, der Auswanderung Mohammeds von Mekka nach Medina, im Jahr 622 n. Chr. Der erste Tag des islamischen Kalenders ist der 20. Juli.
Hinduismus
Im Hinduismus galten lange mehrere Mond- und Sonnenkalender nebeneinander. Mittlerweile gibt es einen Nationalkalender, der das Jahr 78 n. Chr. als Jahr 0 ansieht. Das ist das Jahr, in dem der Brahmane Shalewahin König Zentralasiens geworden sein soll.
Der Ursprung des Hinduismus reicht bis etwa 1500 v. Chr. Damals wanderten mehrere Stämme, die sich „Arier“ nannten, ins heutige Indien. Sie vermischten ihre Religionen mit den dort lebenden Dravidas. Daraus entwickelte sich der Hinduismus.
Buddhismus
Der Ursprung des Buddhismus geht auf das 6. Jahrhundert v. Chr. zurück. Begründet wird er mit dem Weisheitslehrer Siddhartha Gautama, der vermutlich 653 v. Chr. geboren wurde.
Heute ist er als „Buddha“ bekannt und erlangte das „Erwachen“ im Alter von 35 Jahren unter einer Pappelfeige. Von diesem Baum sollen Ableger existieren. Einer wurde an genau die Stelle gepflanzt, an der Buddha damals seine Erleuchtung erfahren haben soll.
Welche Religionen gibt es und wodurch unterscheiden sie sich im Wesentlichen
Neben den fünf Weltreligionen existieren viele weitere Religionen. Die genaue Zahl ist unbekannt, sie wird aber auf mehrere Tausend geschätzt. Darunter befinden sich große Religionen mit Millionen von Anhängern und kleine, lokale Kulte, die kaum über ihr Heimatdorf hinausreichen.
Die größten Unterschiede der Religionen sind die Anzahl der verehrten Götter und ob sie einen universellen Geltungsanspruch verfolgen.
Welche Religion ist die älteste
Die Veden sind die ältesten heiligen Schriftstücke der Welt. Sie gehören zum Hinduismus, was den Hinduismus zur ältesten Religion macht. Zumindest lässt sich diese Religion am weitesten in die Vergangenheit datieren.
Darüber hinaus gibt es sicherlich diverse Naturreligionen, die deutlich älter sind. Schließlich kannten bereits Menschen der Steinzeit Begräbnisrituale. Das deutet darauf hin, dass die Menschen schon an ein Leben nach dem Tod glaubten. Das könnte auf eine sehr frühe, einfache Religion verweisen.
Welche Religion hat die meisten Anhänger
Die größte Religion ist das Christentum. Nach Schätzungen gibt es 2,1 Milliarden Christen auf der ganzen Welt.
Direkt danach folgt der Islam. Aktuell folgen dieser Religion etwa 1,5 Milliarden Menschen weltweit. Der Islam ist bereits seit vielen Jahren die am schnellsten wachsende Religion.
Der Hinduismus hat etwa 900 Millionen Anhänger. Die Zahl der Buddhisten wird auf 376 Millionen geschätzt. Dem Judentum gehören etwa 14 Millionen Menschen an.
Welche Religion wird/wurde am meisten verfolgt
In der Vergangen und auch aktuell gelten Christen als am häufigsten verfolgt. Etwa 340 Millionen Christen müssen aufgrund ihrer Religion um ihr Leben fürchten oder werden zumindest diskriminiert. Die Verfolgung begann bereits vor etwa 2000 Jahren in Jerusalem (damals römisch Palästina) und wurde im gesamten Römischen Reich fortgesetzt.
Heute sind es vor allem islamisch geprägte Länder, die Christen aktiv verfolgen. Unter anderem in Syrien, Afghanistan und Libyen können Christen ihren Glauben nicht ausleben, ohne Strafen befürchten zu müssen.
Laut Weltverfolgungsindex ist jedoch Nordkorea auf Platz 1. Dort wird das Christentum als gefährlicher Einfluss aus dem Ausland angesehen. Dass es trotzdem viele Kirchen in Nordkorea gibt, ist ein Täuschungsversuch. Das Land versucht sich nach außen offen für Religionen zu geben. Tatsächlich handelt es sich bei den Kirchen nur um Touristenattraktionen. Schätzungen zufolge gibt es in Nordkorea etwa 400.000 Christen.
Warum ist Religion wichtig
Orientierung
Religion bietet sowohl spirituelle als auch moralische Orientierung. Sie gibt ihren Anhängern einen Rahmen, um ihren Platz im Leben zu finden und diesem einen Sinn zu geben.
Zusammengehörigkeit
Religion ist wichtig für eine Gemeinschaft. Sie verbindet durch die gemeinsamen Werte, Feste und Moral, sodass die Bande der Gemeinschaft gestärkt werden.
Zusammenhalt ist gerade in Krisen wichtig. Wer sich mit seinen Nachbarn verbunden fühlt, hilft ihnen in schweren Zeiten eher. Eine gemeinsame Religion, die möglicherweise gerade diesen Zusammenhalt lobend hervorhebt oder sogar voraussetzt, erhöht das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Trost
Religion kann in schweren Zeiten Trost spenden. Für Gläubige ist das Wissen, dass es jemanden gibt, der für sie da ist, wichtig. In größter Not wenden sich besonders viele Menschen der Religion zu. Die Rituale und die Überzeugung, dass alles einen Sinn hat und es nach dem Tod weitergeht, geben Hoffnung.
Kultur
Religion ist ein Teil der Kultur. Sie wird durch sie geprägt, wirkt aber auch auf die Kultur ein. Einer Kultur ohne Religion oder Spiritualität ist unvollständig.
Werte
Religion verbreitet ihre Werte und greift in die Erziehung ein. Sie prägt den moralischen Kompass und kann dazu beitragen, die Verantwortung im sozialen Bereich zu fördern.
Wer entscheidet über die Religion des Kindes
Die Eltern haben in Deutschland die freie Entscheidung über die Religion ihres Kindes. Der Staat gibt ihnen keine Einschränkungen vor, sodass Eltern ihrem Kind Werte jeder Religion mitgeben können. Eltern unterschiedlicher Religionen können dabei Werte beider Glaubensrichtungen einfließen lassen oder sich für eine entscheiden. Auch eine Erziehung ohne Religion ist natürlich erlaubt.
Mit dem 14. Geburtstag ändert sich die Entscheidungsgewalt. Das Kind darf über seine Religionszugehörigkeit nun selbst entscheiden.
Ab wann wird Religion gefährlich
Fundamentalismus beschreibt das Festhalten an alten, religiösen Grundsätzen. Diese greifen dabei auch entscheiden in die Politik ein. Typisch für den Fundamentalismus ist der starre Traditionalismus und das Ablehnen von allem Neuen. Mit ihm wird Religion gefährlich.
Das liegt daran, dass fundamentalistische Personen ihre Anschauung auch gewaltsam durchsetzen wollen. Wer ihnen nicht folgt, wird als Gefahr angesehen, die beseitigt werden muss.
Mittlerweile wird der Begriff auch polarisierend eingesetzt, um Andersgläubige abzuwerten. Um fundamental eingestellt zu sein, kann es demnach bereits reichen, alte Traditionen zu ehren.
Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wird der Fundamentalismus besonders mit dem Islam verbunden. Bestrebungen, die Welt zu islamisieren, enthalten fundamentale Ansichten. Das liegt sicher auch daran, dass sich der Koran als unumstößliches Wort Gottes nicht anpassen lässt.
Wie lässt sich eine neue Religion gründen
Nach Artikel 4 des Grundgesetzes herrscht in Deutschland Glaubens- und Meinungsfreiheit. Das bedeutet, dass es jedem Menschen in Deutschland freisteht, eine eigene Religion zu gründen.
Dafür braucht man im Grunde nicht mehr als einen Namen für die Religion und ein Manifest. In dem Manifest stehen die religiösen Thesen geschrieben. Macht man dieses Schriftstück der Öffentlichkeit zugänglich, etwa über einen Onlineblog, kann die neue Religion Anhänger finden.
Wichtig ist, dass die Thesen mit dem Grundgesetz vereinbar sind. Sie dürfen diesem nicht widersprechen. Das würde zu einem Verbot der Religion führen. Außerdem darf man die Religion nicht aus wirtschaftlichen Interessen gründen.
Sobald die Religion sieben Anhänger gefunden, einen Namen, Sitz und einen formulierten Zweck, den sie verfolgt, sowie eine Satzung hat, kann man sie als Verein anmelden. Dafür meldet man sich beim Amtsgericht mit mindestens sieben Unterschriften der Anhänger.
Danach muss die Religion Beständigkeit und Wachstum beweisen. Dafür muss man weitere Anhänger werben, die sich nicht nur an das neue Manifest, sondern auch an das Grundgesetz halten müssen. Fällt die neue Religion durch viele Gesetzesbrüche auf, könnte man sie mit dem Fehlverhalten der Anhänger in Verbindung bringen.
Sofern das nicht passiert und sich die Religion über eine gewisse Zeit bewährt hat, hat sie die Chance, als Religion anerkannt zu werden.