Propheten
Ein Prophet ist eine Person, welcher eine Prophezeiung verkündet. Wird diese Prophezeiung als Botschaft eines Gottes ausgelegt, nennt man diese auch Prophetie. Propheten sind demnach Sendboten oder Voraussager, welche von Gott berufen worden sind, um deren Botschaft oder Lehre zu verkünden. Ihr Handeln, also z.B. das Predigen und Ankündigen von Gottes Botschaft, wird als Prophetentum bezeichnet. Behauptet jemand, von Gott berufen zu sein, ohne dass er dies wirklich ist – bezeichnet man ihn als falschen Propheten.
Inhalt
- 1 Steckbrief
- 2 Was sind Propheten
- 3 Seit wann gab es Propheten
- 4 Welche Aufgaben hatten Propheten
- 5 In welchen Religionen gibt es Propheten
- 6 Welche Propheten kennt das Judentum
- 7 Welche Propheten gibt es im Christentum
- 8 Propheten im Alten Testaments
- 9 Propheten im Neuen Testament
- 10 Welche Propheten gibt es im Islam
- 11 Gab es auch weibliche Propheten
Steckbrief
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Bedeutung: | Vorraussager, Weissager, Fürsprecher, Sendbote |
Merkmale: | Empfang einer Gottesbotschaft durch Intuition, Audition (akustische Wahrnehmung) oder durch eine Vision |
Beispiele: | Judentum und Christentum (nur einige Beispiel): Abraham Moses Jesaja Ezechiel Nur im Christentum: Johannes der Täufer Jesus von Nazareth Im Islam (insgesamt 24 vor Mohammed): Adam Ibrahim (Abraham) Nuh (Noah) Isḥāq (Isaak) Yūsuf (Josef) Isa (Jesus) Mohammed |
Was sind Propheten
Das Wort Prophet leitet sich vom lateinischen Wort propheta ab, was übersetzt verkünden oder vorhersagen bedeutet. Der Begriff entstand im 5. Jahrhundert n. Chr. in Griechenland. Als Propheten bezeichnet, wurden allen Männer und Frauen – welche Inhalte oder Anweisungen aussprachen, die sie von einem Gott empfangen hatten.
Seit wann gab es Propheten
Vorformen der Prophetie gab es bereits in der Urgeschichte. Damals lebten Menschen in einem animistischen System. Der Mensch verstand sich als Naturwesen, glaubte an Naturgeister und Schutzgeister. Die Schamanen waren Zauberkundige, welche Kontakt zu einer überirdischen Welt aufnehmen konnten. Demnach ist die Prophetie eine Weiterführung des prähistorischen Schamanismus.
Wohlmöglich versetzten sich die Schamanen der Urgeschichte in eine Form der Ekstase. Dies gelang ihnen durch die Einnahme von natürlichen Drogen, wie bspw. Fliegenpilzen. In solcher Ekstase gab der Schamane rituelle Anweisungen, wodurch negative Folgen (z.B. Krankheit) verhindert und positive Folgen (z.B. Gesundheit) herbeigeführt werden sollten. In vielen Naturvölkern gelten Schamanen heute noch als Medizinmänner.
Welche Aufgaben hatten Propheten
Propheten waren Ratgeber, welche die Gesellschaft dazu anhielten, in ihrer natürlichen oder gottgewollten Ordnung zu leben. Zudem gaben Propheten auch Rat bei gesundheitlichen Fragen (Schamanismus) oder bei der Lebensführung.
Die Menschen hatten Fragen zu einem bestimmten Thema und wollten wissen, wie Gott darüber denkt. Dann befragte man Propheten und erhielt die Antwort. Da in der christlichen Weltanschauung Jesus Christus als letzter Prophet gilt, wurde die Propheten allmählich durch Priester ersetzt – welche ebenfalls als göttliche Ratgeber fungierten.
Aus der historischen Sicht sind Propheten jene Berater, welche eine Wendezeit angekündigt haben. So verkündeten Untergangspropheten den Untergang ihrer Zivilisation und die Neuentstehung. Man kann Propheten als Weissager oder Wahrsager bezeichnen, welche ihre Weissagung von Gott empfangen haben sollen. Im antiken Griechenland und im Römischen Reich fungierten Priester eines Orakel ebenfalls als Botschafter und Ankündiger.
In welchen Religionen gibt es Propheten
Sobald eine Religion von einer Gottesoffenbarung berichtet, welche verkündet werden soll – wird diese als Offenbarungs- oder Verkündungsreligion bezeichnet. Demnach hat jede Verkündungsreligion auch ihre Propheten.
Solche Offenbarungsreligionen sind das Judentum, der Islam, das Christentum und der Bahaismus. In den jeweiligen Heiligen Schriften (Tanach, Bibel, Koran) werden diese Offenbarung schriftlich fixiert und geteilt.
Welche Propheten kennt das Judentum
Im antiken Israel gab es Propheten, welche an ein Heiligtum oder eine Königsresidenz ansässig waren. Diese empfingen übersinnliche Botschaften, welche vom israelitischen Gott (Jahwe) gesandt wurden. Charismatische Einzelpropheten des Judentums sind Mose, Samuel , Nathan und Elias.
Das Schriftprophetentum beginnt mit dem Propheten Amos, wodurch die Entwicklung der jüdischen Religion maßgeblich beeinflusst wurde. In der Zeit vor dem Babylonischen Exil (vor 597 v.Chr.) verkünden Propheten vornehmlich Gesellschaftskritik und künden Unheil an. Zu ihnen gehörten Amos, Hosea, Micha, Jesaja, Joel, Nahum, Zefania, Jeremia und Habakuk.
Wesentlicher Bestandteil der Prophetie war die Übernahme fremder Praktiken in die eigene Religion. Demnach waren Propheten der damaligen Zeit auch Bewahrer der eigenen Religion mit ihren Bräuchen und Praktiken. Sie forderten die Gläubigen zur Umkehr auf, was bedeutet – dass sie fremde Praktiken wieder ablegen sollten und sich nur den Geboten Jahwes zuwenden sollten.
Die Zeit des Babylonischen Exils (597 – 539 v.Chr.) wird geprägt durch die Propheten Deuterojesaja, Ezechiel und Obadja. Diese entwickelten den Monokult der Israeliten weiter zu einem echten Monotheismus. Der Gott Jahwe wird zu dieser Zeit zu einem Nationalgott geformt, welcher sich auf das Jerusalemer Gebiet (heute Israel und Palästina) beschränkt. Aufgrund dieser Tatsache sind Gott, das Staatsgebiet des antiken Israels und die Israeliten für alle Zeit miteinander verknüpft.
In der Zeit nach dem Babylonischen Exil thematisieren die Propheten die zurückliegende Exilzeit. Bedeutende Propheten waren Tritojesaja, Haggai, Sacharja, Jona und Maleachi.
Zur Zeit als das Urchristentum entstand, radikalisierte sich die Hoffnung auf die Königsherrschaft Gottes. Die Apokalyptik wurde zunehmend Gegenstand der Prophetie. Einer dieser Endzeitpropheten war Daniel.
Welche Propheten gibt es im Christentum
Im Christentum endet die Prophetentum mit Jesus von Nazareth. Im Neuen Testament der Bibel wird Johannes der Täufer als weiterer Prophet genannt. Allerdings nur, weil er Jesus getauft und geschult hatte.
Mit Jesus endet die Verheißung auf einen Erlöser, wodurch die Prophetie als Ganzes erfüllt ist. Demnach ist die Bekennung zu Jesus Christus als Erlöser zugleich der Höhepunkt der Prophetie als auch ihr Ende. Die Offenbarung gilt seitdem als abgeschlossen und zukünftige Propheten werden nur anerkannt, wenn sie sich an der Schrift und der kirchlichen Lehre orientieren.
Propheten im Alten Testaments
Das Alte Testament der Bibel entspricht dem jüdischen Tanach. Demnach sind deren Propheten sowohl im Judentum als auch im Christentum präsent. Da aber mit Jesus Christus die Offenbarung für alle Christen als abgeschlossen gilt, spielen im Christentum die alten Propheten eine untergeordnetere Rolle als im Judentum.
Amos
Amos war ein sozialkritischer Prophet, welcher im Südreich Juda geboren wurde. Er lebte im 8. Jhd. v. Chr. und predigte auch im Nordreich Israel. Amos Prophezeiungen sind die ersten, welche aufgeschrieben wurden – wodurch die Reihe der Schriftpropheten ihren Ursprung hatte.
Hosea
Hosea war ein Schriftprophet, welche im Nordreich Israel lebte und wirkte. Seine Lebenszeit wird zwischen 750 und 725 v. Chr. beziffert. Im Tanach (hebräische Bibel) beginnt das Zwölfprophetenbuch mit Hosea. Dort werden Abschnitte aus Hoseas Leben geschildert.
In seinen Gottesreden greift er das Thema der Untreue gegenüber Israel auf. Er verkündet, dass Gott seinen Bund mit Israel zurücknehmen wird, wenn die Israeliten sich nicht zur Umkehr bewegen lassen.
Micha
Der Prophet Micha lebte im 8. Jahrhundert v. Chr. in der Nähe der biblischen Stadt Gat. Er griff Themen des Amos auf und setzte dessen Sozialkritik fort.
Jesaja
Jesaja gilt als ein bedeutender Schriftprophet im Tanach, welcher im Nordreich und Südreich Israel lebte und wirkte. Sein Wirken wird auf den Zeitraum zwischen 771 und 740 v. Chr. datiert. Er verkündete das Großreich Assyrien und das bevorstehende Gottesgericht. Aber er deutete auch an, dass die Israeliten eine endzeitliche Wende herbeiführen können, welche das universale Heil bringen sollte.
Von größerer Bedeutung ist Jesaja, da er den Messias als erster Prophet ankündigte. Das Buch Jesaja wurde auch deshalb in den Bibelkanon aufgenommen und wird als Protojesaja bezeichnet.
Joel
Joel prophezeit Gottes Gericht und Gnade, sowohl zu seiner Lebzeit als auch in der Zukunft, am Tag des Herrn. Das Buch Joel ist ermahnend geschrieben und enthält viele bildhafte Schilderungen.
Nahum
Der Prophet Nahum erwähnt die Eroberung Thebens (663 v.Chr.) als vergangenes Ereignis und die Zerstörung der mesopotamischen Stadt Ninive (612 v. Chr.) als zukünftiges Ereignis. Die Lebenszeit des Propheten liegt irgendwann dazwischen.
Der Prophet beschreibt die Handlungen Gottes als übermächtigen Herrscher und betont dessen Verfügungsgewalt über die weltlichen Herrscher.
Zefania
Zefanja oder Zephania war wohlmöglich ein Fremder, welcher im Tanach als Sohn eines Äthiopiers bezeichnet wird. Er wirkte zur Zeit des jüdischen Königs Joschija (639 – 609 v.Chr.).
In seinen Prophezeiungen wird ein Gottesgericht über das Reich Juda ankündigt. Außerdem werden die Völker der Philister, der Moab und Ammon und der Assyrer gerichtet werden. Er kündigt den Zorn Gottes an und verspricht ein kommendes Heil.
Jeremia
Jeremias Lebenszeit wird ebenfalls auf die Regierungszeit von König Joschija datiert. Er prophezeite ebenfalls den Untergang des Volkes Israels, die Zerstörung des Jerusalemer Tempels und predigte, dass die Israeliten umkehren und sich wieder zu den Geboten ihres Gottes Jahwe (JHWH) bekennen sollen. Als dann 586 v. Chr. der Jerusalemer Tempel durch den babylonischen König Nebukadnezar II. zerstört wurde, wurde auch Jeremias Prophezeiung wahr.
Habakuk
Habakuk gilt als letzter großer Schriftprophet der vorexilischen Zeit. Er kündigte den Einmarsch der Babylonier als Gottes Strafe an.
Deuterojesaja
Deuterojesaja ist griechisch und bedeutet zweiter Jesaja. Damit wird Bezug auf den vorexilischen Propheten Jesaja genommen.
Deuterojesaja lebte während des Babylonischen Exils (597 – 539 v.Chr.). Er legte die Babylonische Exilzeit als Gottes Strafe aus und verkündete zugleich, dass Gott kommen wird und die Israeliten durch die Wüste zurück nach Israel führen würde. Es wird angenommen, dass Deuterojesaja einer Schule oder Bewegung angehörte, welche sich auf den Propheten Jesaja stützte.
Ezechiel
Ezechiel war ein Prophet während der Babylonischen Exilzeit. Im gleichnamigen Buch Ezechiel wird das Leben und die Verkündigungen des Propheten geschildert. In seinen Gottesreden tadelt er das Volk der Israeliten wegen falscher Götzenverehrung. Die Zerstörung Jerusalems kehrt ein, weil der Bund mit Gott aufgegeben wurde.
Im zweiten Teil des Buches prophezeit Ezechiel, dass die Feinde Israels untergehen werden. Dann kündigt er eine messianische Zeit an und beschreibt visionär ein zukünftiges Gemeinwesen aller Juden.
Haggai
Der Prophet Haggai gehörte zu den Rückkehrern aus dem Babylonischen Exil. Sein Hauptanliegen war der Wiederaufbau des Jerusalemer Tempels. Er verheißt Gottes Segen für den Tempel und das Volk Israels.
Sacharja (Zacharia)
Sacharja (latinisiert: Zacharia) lebte und wirkte zeitgleich zur Lebenszeit Haggias. Seine Verkündigungen beschränken sich auf einen zukünftigen Messias, welcher auf einen Esel reitet. Im Neuen Testament wird der Einzug Jesu in Jerusalem (auf einen Esel reitend) als Erfüllung von Zarachias Prophezeiung gewertet.
Jona
Jona war ein Schriftprophet der nachexilischen Zeit. Im gleichnamigen Buch Jona wird die rettende Kraft der Umkehr angepriesen und die Liebe Gottes zu seinen Geschöpfen betont. Gleichzeitig werden nationalistische Tendenzen des nachexilischen Judentums kritisiert.
Im Jonabuch wird auch das Verschlingungsmotiv durch einen übergroßen Fisch angeführt. Hier dient der Fisch als übergroßes Rettungswerkzeug, welches Gott geschickt hatte.
Daniel
Daniel ist die Hauptfigur im gleichnamigen Buch (Teil des Tanach). Er war ein Traumdeuter, Seher und Apokalyptiker während der Babylonischen Exilzeit. Er prophezeite die Apokalypse und das Ende der bestehenden Weltreiche und offenbarte das anschließende ewige Gottesreich.
Propheten im Neuen Testament
Das Neue Testament ist Bestandteil der christlichen Bibel. Im Judentum gibt es kein Neues Testament. Lediglich das Alte Testament (hebräische Tanach) ist die Schriftgrundlage beider Religionen.
Johannes
Das Neue Testament erwähnt Johannes als einen Propheten. Er prophezeite die Endzeit, das Gottesgericht und versammelte eine Anhängerschaft um sich, zu welcher auch Jesus von Nazareth gehörte. Johannes der Täufer gilt demnach als Wegbereiter von Jesus.
Jesus
Jesus gilt als letzter Prophet. Er nahm die Prophezeiungen von Johannes den Täufer auf. Verknüpft wurden die Johannesprophezeiungen mit den Messias-Erwartungen im Alten Testament (seit Jesaja). Demnach soll ein Messias erscheinen, welcher das Volk der Israeliten wieder eint (König der Juden).
Das Christentum sieht die Messiasprophezeiung als erfüllt an, das Judentum nicht. Dadurch, dass die Verheißung des Erlösers erfüllt wurde, gilt Jesus im Christentum als letzter Prophet.
Welche Propheten gibt es im Islam
Im Koran werden einfache Mahner von Gesandten unterschieden. Die einfachen Mahner sind meist Figuren aus dem arabischen Kulturkreis.
Aber der Islam übernahm auch Gestalten aus der jüdischen und christlichen Religionswelt. So wurden etwa Hiob (Aiyūb), Josef (Jusuf), Ibrahim (Abraham) und Isa (Jesus) übernommen. Insgesamt kennt der Islam 25 Propheten. Der endgültige Prophet im Islam ist Mohammed.
Aiyūb (Hiob)
Hiob war eine biblische Gestalt, welcher Leiden erfuhr und durch seine Gottestreue schließlich belohnt wurde. Abgleitet von der Person des Hiobs sind die Hiobsbotschaften, welche Unheil ankündigen.
Im Alten Testament und im Tanach ist Hiob dennoch kein Prophet, da er sich zwar mit Gott auseinandersetzt – aber lediglich die Frage nach der Ursache und dem Ziel des Leidens thematisiert. In der christlichen Glaubenswelt wurde Hiob zum Vorbild für Geduld und Treue (zu Gott).
Im Islam wurde Hiob zum Propheten erklärt, da er eine Rechtslehre von Gott erfahren hatte. In der islamischen Erzählung wollte Hiobs Frau einen Pakt mit dem Teufel eingehen, wenn dieser ihren Wohlstand wiederherstellen würde. Aus Zorn darüber schwor Hiob, dass er ihr 100 Rutenschläge verpassen würde, wenn sein Leiden beendet sei.
Doch nachdem Gott ihn errettet hatte, befahl Gott – dass Hiob ihr nur einen Rutenstreich versetzen sollte. Somit hatte Hiob eine Rechtleitung von Gott empfangen – was ihn zum Propheten macht.
Im Koran wird Hiob als Aiyūb, Aijub bzw. Ayyub genannt.
Jussuf
Jussuf ist ein Prophet im Koran. Im Tanach und dem Alten Testament der Bibel entspricht Jussuf dem Patriarchen Josef. In dieser Erzählung war Josef ein Sohn von Jakob und Rachel. Sein Vater wurde auch Israel genannt und wäre laut dem Buch Genesis der dritte Erzvater der Israeliten (nach Isaak und Abraham).
Josef wurde von seinen Brüdern in die Sklaverei verkauft. Dem Vater erzählten die Brüder, dass Josef von einem wilden Tier gefressen wurde. Durch die Sklaverei gelangt Josef nach Ägypten, steigt dort aber auf und heiratet Asenat, die Tochter des Hohepriesters Potifera.
Als dann seine Brüder aufgrund einer Hungersnot nach Ägypten gelangen, gibt Josef sich zu erkennen. Er verzeiht ihnen und sagt, dass durch ihre Taten letztlich etwas Gutes geschaffen wurde.
Im Judentum und Christentum ist Josef kein Prophet. Doch im Islam wird Josef als Jussuf oder Yūsuf genannt. Im Koran (Sure 12) wird er als Traumdeuter des Königs genannt.
Ibrahim
Im Koran wird beschrieben, wie Ibrahim (Abraham) zum Verkünder des Monotheismus wird. Er zerstört alte Götzenbilder, wird ins Feuer geworfen und auf wundersame Weise gerettet. Das Wunder bewirkte, dass sich einige Menschen zum Glauben an einen allmächtigen Gott bekehren ließen.
Ibrahim bat Gott darum, Mekka zu einem geschützten Ort zu machen, so dass seine Nachkommen an einem gottgeschützten Ort gedeihen könnten. Und deshalb gilt Ibrahim in der islamischen Tradition als Urvater aller Araber.
Im Judentum und Christentum ist Abraham ebenfalls Verkünder der monotheistischen Religion benannt. Dort gilt er als Stammvater der Israeliten und wird auch als Prophet geführt. Alle drei Religionen (Judentum, Islam, Christentum) beanspruchen für sich, dass Abraham der Erzvater war, weshalb sie als abrahamische Religionen geführt werden.
Yahya
Yahya wird im Koran als drittletzter Prophet erwähnt. In der Bibel entspricht Yahya dem Johannes (der Täufer).
Īsā ibn Maryam
Īsā ibn Maryam (kurz Isa) wird im Koran als vorletzter Prophet geführt. In der Bibel entspricht Isa der Symbolfigur Jesus Christus. Im Koran wird Jesus als Wort Gottes aber nicht als Sohn Gottes bezeichnet.
Mohammed
Der Prophet Mohammed ist der Religionsstifter des Islam. Vor Mohammed werden 24 Propheten erwähnt, welche als Vorgänger fungieren – um die endgültige und allumfassende Lehre Mohammeds vorzubereiten. Aber nur Mohammed hat eine allumfassende Offenbarung empfangen.
Mohammed wurde zwischen 570 und 573 in Mekka geboren. Er gilt als ein späterer Nachfahre Ibrahims (Abrahams). Gestorben ist Mohammed im Jahr 632 in Medina. Sowohl Mekka als auch Medina sind zwei Pilgerorte im heutigen Saudi-Arabien.
Im Alter von etwa 40 Jahren hatte Mohammed eine Offenbarung in einer Höhle auf dem Berg Hira. Der Berg befindet sich in der Nähe von Mekka. Durch die Gottesoffenbarung fühlte sich Mohammed zum Gesandten Gottes (Rasul Allah) berufen. Fortan begann er den Glauben an den einzigen Gott, dessen Schöpfertätigkeit und die Prophezeiung vom Jüngsten Gericht zu predigen.
Nach etwa 10 Jahren hatte er etwa 60 Anhänger um sich gesammelt. Weitaus erfolgreicher wurde Mohammed in Medina. Der Umzug von Mekka nach Medina (622 n. Chr.) gilt als Beginn der islamischen Zeitrechnung. Dort wuchs die Anzahl seiner Anhängerschaft beträchtlich an und schnell wurde Medina zur ersten muslimischen Stadt.
Es folgten Eroberungen in Richtung Mekka. Und schließlich konnte Mekka 630 durch Mohammeds Truppen eingenommen werden. Er starb 632 in Medina. Sein Tod löste die Islamische Expansion aus, wonach die Araber den Nahen Osten, Zentralasien und Nordafrika eroberten.
Im Koran wird Mohammed als Siegel der Propheten bezeichnet. Gemeint ist damit, dass er der letzte Prophet ist – welchen Gott gesandt hatte. Damit ist auch das Wort Gottes, seine endgültige Verkündigung abgeschlossen. Demnach begreift sich der Islam als wahrhaftige Religion, welche Gottes Offenbarung am vollständigsten wiedergeben kann.
Gab es auch weibliche Propheten
Das Christentum und das Judentum kennen durchaus weibliche Propheten, obwohl diese in der Minderzahl sind. Die bedeutendsten sind: Mirjam, Debora, Hulda oder Hanna.
Hinzu kommen namenlose Prophetinnen, deren Werk zwar in der Bibel beschrieben wird, die aber nicht namentlich genannt werden. So wird bspw. die Frau des Jesaja als Prophetin beschrieben, ohne ihren Namen zu nennen. Auch die Töchter des Philippus werden als Empfängerin der Gottesoffenbarung genannt, ohne dass sie namentlich benannt werden.